Das Unvermögen, ein Kind zu zeugen, kann für Männer eine große Belastung sein, insbesondere wenn sie mit einer Diagnose von Azoospermie konfrontiert werden - der Abwesenheit von Spermien im Ejakulat. Die gute Nachricht ist: Es gibt Behandlungsmöglichkeiten.
Azoospermie ist eine fortgeschrittene Form der männlichen Unfruchtbarkeit, bei der keine Samenzellen im Ejakulat gefunden werden. Diese medizinische Erkrankung betrifft ungefähr 1% der männlichen Bevölkerung. Sie ist mit männlicher Unfruchtbarkeit assoziiert, allerdings können viele Formen medizinisch behandelt werden.
Die Azoospermie hat verschiedene Ursachen und ist durch drei Haupttypen gekennzeichnet:
Die prätestikuläre Azoospermie ist durch eine unzureichende hormonelle Stimulierung der ansonsten normalen Hoden und des Genitaltrakts gekennzeichnet. Den Hoden fehlt typischerweise die Stimulation durch das follikelstimulierende Hormon (FSH), was auf eine unzureichende Anregung zur Spermienproduktion hinweist. Prätestikuläre Azoospermie macht etwa 2% aller Azoospermiefälle aus und stellt eine Form der nicht-obstruktiven Azoospermie dar.
Bei der testikulären Azoospermie sind die Hoden abnormal, atrophisch oder abwesend, und die Spermienproduktion ist stark gestört bis abwesend. Die FSH-Spiegel neigen dazu, erhöht zu sein (hypergonadotrop). Testikuläre Azoospermie stellt eine weitere Form der nicht-obstruktive Azoospermie dar und ist bei 49-93% der Männer mit Azoospermie zu finden.
Bei der posttestikulären Azoospermie werden Spermien produziert, die Samenzellen werden jedoch aufgrund einer Blockade nicht ejakuliert. Dies betrifft 7-51% der azoospermischen Männer. Die Hauptursache ist eine physische Blockade (obstruktive Azoospermie) der posttestikulären Geschlechtswege, welche das Austreten des Spermas verhindert.
Bei der idiopathischen Azoospermie gibt es keine bekannte Ursache. Es könnte das Ergebnis mehrerer Risikofaktoren sein, wie etwa Alter und Gewicht.
Zusammenfassend variiert die Behandlung von Azoospermie je nach der Ursache der Azoospermie und ihrem Typ. Es ist wichtig, die spezifischen Faktoren jedes Einzelfalls zu berücksichtigen. Für alle Formen von Azoospermie ist es jedoch essenziell, eine genaue Diagnose zu stellen und eine entsprechende Behandlungsstrategie zu entwickeln, um das Potenzial für eine erfolgreiche Elternschaft zu maximieren.
Die Untersuchung und Diagnose von Azoospermie beginnt typischerweise mit einem Spermiogramm, auch als Samenanalyse bekannt. Bei diesem Test werden Volumen der Samenflüssigkeit, Anzahl und Konzentration an Spermien sowie deren Bewegungsmuster (Motilität) analysiert. Wenn bei zwei aufeinanderfolgenden Proben keine Spermien gefunden werden, liegt eine Azoospermie vor.
Ein ausführliches Gespräch mit einem dafür spezialisierten Gynäkologen oder Urologen ist ein wichtiger Bestandteil des Diagnoseverfahrens. Sie können eine gründliche Anamnese erstellen, Risikofaktoren aufdecken und bei Bedarf weitere Untersuchungen anordnen. In Deutschland wird das Gespräch häufig mit einem Urologen durchgeführt.
Weitere entscheidende Schritte in der Diagnose von Azoospermie sind klinische Untersuchungen und Blutproben. Hormonanalysen tragen dazu bei, zwischen obstruktiven, nicht obstruktiven und prätestikulären Ursachen zu unterscheiden. Genetische Aspekte der Azoospermie werden mittels Chromosomenanalysen einschließlich Karyotypisiering und Y-Chromosom-Deletionsanalyse sowie Zystischer Fibrose Genmutationsanalyse abgeklärt. Diese umfassenden Untersuchungen erfolgen in der Regel bei einem Urologen in Deutschland, während in Skandinavien häufig auch ein Gynäkologe mit dem Schwerpunkt Sterilitätstherapie einbezogen wird.
In bestimmten Fällen, wenn das Fehlen von Spermien im Ejakulat festgestellt wurde, können spezifische medizinische Prozeduren wie die Hoden- oder Nebenhodenbiopsie erforderlich sein, um zu bestimmen, ob Spermien produziert werden oder eine Blockade ihre Bewegung hindert. Dafür können verschiedene Methoden angewendet werden, darunter die perkutane Spermienaspiration (PESA), die testikuläre Spermienaspiration (TESA), die testikuläre Spermienextraktion (TESE) oder die mikroskopisch assistierte TESE (mikro-TESE).
Falls keine Spermien vorhanden sind, besteht die Alternative einer Spermaspende, die entweder in Kombination mit künstlicher Befruchtung (IVF) oder Insemination (IUI) erfolgt. Eine Spermaspende kann auch eine Alternative der Kinderwunschbehandlung sein nach mehreren erfolglosen IVF Zyklen und gleichzeitig auffälliger Spermaqualität.
Diese Publikation wurde in Zusammenarbeit mit Dr. med. Arne Schwennicke erstellt.
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