Das Logo der BORN Donor Bank ist rot mit einem Herz in der Mitte.

Zwei Mütter und ein Spender: Maria und ihre Frau sind dabei, eine Familie zu gründen

Für lesbische Paare kann der Weg zur Elternschaft einige einzigartige Herausforderungen und Überlegungen mit sich bringen, darunter eine Menge Planung, einige schwerwiegende Entscheidungen und große Gefühle.

Maria ist eine Grafikdesignerin aus Portugal, die mit ihrer norwegischen Frau in Kopenhagen lebt. Sie sind seit 6 Jahren zusammen und sehnen sich beide danach, eine Familie zu gründen.


"Ein Baby zu bekommen ist eine so große Entscheidung, die wir beide sehr ernst nehmen. In unserer Situation gibt es viele Überlegungen, mit denen andere Paare nicht unbedingt konfrontiert werden, z.B. die Wahl eines Samenspenders, was dem Prozess viel mehr Gewicht verleiht."

Angst, Aufregung und Hoffnung

Das Paar hat nun beschlossen, dass jetzt der ideale Zeitpunkt ist, um eine Familie zu gründen, und es steht bereits vor einigen großen Entscheidungen und durchlebt alle Emotionen, obwohl der Weg zur Elternschaft gerade erst begonnen hat.


"Der ganze Prozess kann sehr überwältigend sein. Es gibt eine Menge zu recherchieren, zu planen und viele Entscheidungen zu treffen. Es ist auch eine gewisse Angst dabei, weil wir wissen, dass es wahrscheinlich ein langer Prozess sein wird, und es besteht immer das Risiko einer Fehlgeburt und die Angst, dass es nicht klappt. Aber es gibt auch eine Menge Aufregung, sonst wäre es ja nur schmerzhaft, oder? Die Aufregung, die Hoffnung und das Glück sind es, die uns motivieren, diesen Weg einzuschlagen."

Wer trägt das Baby aus?

Für Maria und ihre Frau war es ganz einfach zu entscheiden, wer von ihnen die Schwangerschaft austrägt, denn Maria hat den starken Wunsch, schwanger zu werden und die Erfahrung des Gebärens und Stillens zu machen.
 
"Ich wollte schon immer diejenige sein, die das Baby austrägt. Ich habe eine sehr fürsorgliche Persönlichkeit, und ich denke, das ist etwas so Wichtiges und Zauberhaftes. Ich würde es lieben, das Baby in mir wachsen zu spüren und die Verbindung durch das Stillen zu erleben. Meine Partnerin hat das Gefühl, dass sie das Baby nicht austragen muss, um Mutter zu sein, also war es für uns eine leichte Entscheidung."


Da Maria diejenige sein wird, die behandelt wird und das Baby austrägt, ist es ihr wichtig, dass ihre Frau sich als Teil des Prozesses fühlt und sich selbst in dem kommenden Baby sehen kann.


"Ich möchte, dass meine Partnerin das Gefühl hat, dass sie ein wichtiger Teil des Prozesses ist. Wenn wir also nach Samenspendern suchen, versuchen wir, jemanden zu finden, der ihr in Persönlichkeit und Aussehen ähnelt, und sie darf die letzte Entscheidung treffen."

Die Wahl des richtigen Samenspenders

Derzeit ist das Paar dabei, einen Samenspender zu finden, was eine größere Herausforderung für sie zu sein scheint. Es gibt so viele verschiedene Optionen und Möglichkeiten, und obwohl sie beide sehr aufgeschlossen sind, wurde ihnen schnell klar, dass sie bei dieser Entscheidung viele verschiedene Dinge in Betracht ziehen mussten.


"Unser Baby wird zwei Mütter haben, eine aus Portugal und eine aus Norwegen, und außerdem leben wir in Dänemark. Deshalb ist es für uns wichtig, dass der Samenspender uns in irgendeiner Weise ähnelt und nicht zur Verwirrung beiträgt. Das ist auch der Grund, warum wir ursprünglich einen norwegischen Spender wollten."


Abgesehen davon, dass das Kind eine gewisse körperliche Ähnlichkeit mit ihnen haben sollte, erwiesen sich auch die Persönlichkeit und die Werte des Samenspenders als sehr wichtig für die beiden.


"Mein Partner und ich sind von der Persönlichkeit her recht unterschiedlich, obwohl wir die gleichen Wertvorstellungen haben. Wir haben viel darüber nachgedacht, wie sich die Persönlichkeit des Spenders auf die Persönlichkeit des Kindes auswirken könnte und ob es wichtig ist, einen Spender mit einer Persönlichkeit zu finden, die gut zu unserer passt. Andererseits wird das Kind von uns großgezogen, also werden natürlich die Werte vorhanden sein, die für uns am wichtigsten sind. Vielleicht sollten wir uns darüber gar keine Gedanken machen."

Das Stigma der gleichgeschlechtlichen Familie überwinden

Für Maria und ihre Frau war es wichtig, ihr Netzwerk von Freunden von Anfang an einzubeziehen. Sie haben offen und ehrlich über ihren Wunsch gesprochen, eine Familie zu gründen, obwohl das manchmal ein heikles Thema sein kann. Glücklicherweise sind sie bisher noch nicht auf Urteile oder Vorurteile gestoßen und sie hoffen, dass ihre Offenheit und Transparenz auch dazu beitragen kann, das Stigma zu brechen, das ihrer Meinung nach immer noch in Bezug auf gleichgeschlechtliche Familien und Samenspenden besteht.


"Ich bin ein sehr geselliger Mensch und habe mit meinen Kollegen und Freunden sehr offen über diesen Prozess gesprochen. Ich denke, dass ihre Unterstützung wichtig ist, und ich möchte ihnen sagen, wie ich mich fühle - was gut ist und was schwierig ist. Ich glaube auch, dass ich es in der Hand habe, etwas am Bewusstsein für dieses Thema zu ändern, und ich versuche, das zu nutzen. Meine Eltern sind ein bisschen konservativer, deshalb fällt es mir schwerer, mich bei ihnen emotional auszudrücken."

Familie hat nichts mit DNA zu tun

"Ich glaube nicht, dass man unbedingt eine gemeinsame DNA haben muss, um eine Familie zu sein. Man kann zu jemandem, mit dem man nicht verwandt ist, eine viel engere Beziehung haben als zu manchen Menschen aus seiner eigenen Familie, oder? Für mich bedeutet Familie vor allem, Liebe und Respekt zu geben und füreinander da zu sein, ohne zu urteilen."

Andere Blogbeiträge

A woman is holding the hand of a baby on a bed.
26. Februar 2025
Mutterschaft wird oft als eine Erfahrung angesehen, die man mit einem Partner teilt. Aber für immer mehr Frauen ist der Wunsch, Mutter zu werden, nicht von traditionellen Familienstrukturen abhängig.
A man is standing in front of a woman behind a counter.
27. Januar 2025
Bei Born treffen wir täglich Männer, die sich dafür entscheiden, Samen zu spenden – und das ist selten eine spontane Entscheidung. Aber wer sind die Männer, die gerne spenden möchten, und wie wählen wir sie aus?
A close up of a microscope with a lens that says 10x
29. November 2024
Erfahren Sie, wie genetisches Screening mit GeneMatch Familien mit Spenderkindern zu einem sichereren, gesünderen Start verhelfen kann. Entdecken Sie die Vorteile eines Screenings auf über 400 Erbkrankheiten und wie dadurch mehr Gewissheit bei der Samenspender-Auswahl geschaffen und das Potenzial von genetisch bedingten Gesundheitsrisiken reduziert wird.
A pregnant woman is sitting on a couch with her partner another woman.
31. Oktober 2024
Wir bei Born Donor Bank kennen die einzigartigen Überlegungen und Entscheidungen, die mit der Gründung von 2-Mütter-Familien einhergehen, und wir sind für Sie da, um Sie zu beraten und Ihnen auf diesem Weg zu helfen.
Alleinerziehende Mütter
26. Oktober 2024
Wertvolle Tipps für alleinerziehende Mütter in Deutschland: Unterstützung, finanzielle Hilfen und Wege, wie Ein-Eltern-Familien Herausforderungen erfolgreich meistern.
samenspende erfahrung
25. Oktober 2024
Erfahrungen mit Samenspende: Familien teilen Geschichten über Spenderwahl, Kinderwunsch und die Bedeutung von Familie jenseits biologischer Verwandtschaft.
samenspende
20. Oktober 2024
Samenspende: Ablauf, Voraussetzungen und weitere wichtige Infos für Paare und Singles als Empfänger, sowie für Männer, die ihr Sperma spenden wollen
Alleinerziehende Mutter aus freien Stücken
16. September 2024
Mit der Entscheidung, eine alleinerziehende Mutter zu werden, beginnt ein Weg, der von emotionalen, logistischen und medizinischen Erwägungen geprägt ist.
27. Mai 2024
Familienbeschränkungen beziehen sich auf die maximale Anzahl von Familien, die mit dem Sperma eines einzigen Spenders Kinder zeugen können. Diese Beschränkungen wurden aus mehreren Gründen eingeführt:
tipps für alleinerziehende mütter
26. April 2024
Die Entscheidung, sich freiwillig auf den Weg der Alleinerziehenden zu begeben, ist mutig und ermutigend, aber es ist auch ein Weg, der sorgfältige Überlegung und Planung erfordert
Weitere Beiträge
Share by: